Wertschätzung pur für den TS Woltmershausen

Das gibt es auch nicht alle Tage, dass sich eine Senatorin ohne großen Medienrummel über die Arbeit eines Sportvereins informieren möchte.

So geschehen am Donnerstag, den 06. September 2018 auf der Hanseatenkampfbahn bei der Fußballabteilung des TS Woltmershausen. Frau Anja Stahmann, die Senatorin für  Soziales, Jugend, Frauen, Integration und Sport und ihre persönliche Referentin Frau Lustig trafen sich bei Kaffee und Kuchen mit Vorstandsmitgliedern und einigen Spielern mit Fluchterfahrung, um über die Integrationsarbeit des Sportvereins zu sprechen.

 

Das zwanglose Beisammensein und die wertschätzende Aufmerksamkeit der Senatorin, verblüffte die anwesenden 6 Spieler aus der 3. Herrenmannschaft. Kennen sie das Auftreten politischer Vertreter in Ihren Ländern, Afghanistan, Iran und Sierra Leone, doch ganz anders. Die Vereinsvertreter*innen waren sehr erfreut und dankbar in diesem Rahmen über die ehrenamtliche Arbeit, die in den letzten Jahren enorm zugenommen hat zu plauschen.

Unsere Spieler mit Fluchterfahrung berichteten über ihr Ankommen, ihre Zukunftspläne, ihre Sorge über den teilweise noch nicht erteilten Aufenthalt, das Warten auf den nächsten Deutschkurs und auch über die Bedeutung des Fußballs und der für sie wichtigen menschlichen Aufnahme im Sportverein, als sie noch ganz neu in Deutschland waren. Hier konnte die Senatorin einige Hinweise zu Bremer Unterstützungs- und Bratungsmöglichkeiten geben.

Thematisiert wurden aber auch ausländerfeindliche und rassistische Beschimpfungen, denen sich die Spieler auf dem Feld ausgesetzt fühlen, weil sie als reine Flüchtlingsmannschaft anders wahrgenommen werden. Gern würden sie in Deutschland geborene Spieler in ihren Reihen begrüßen. Dies ist noch ein Wunsch, an dem zukünftig gearbeitet werden muss.

Die Vereinsvertreter*innen wiederum konnten über viele positive Veränderungen in ihren Reihen berichten. Die „Fremden“ auf dem Platz sind zu „unserer“ 3. Herren geworden. Bei Aktionen auf der Sportanlage gehören sie dazu und inzwischen sind in nahezu jeder Mannschaft, bei den Kindern und Jugendlichen und in allen Herrenmannschaften Menschen mit Fluchterfahrung zu finden. Viele von Ihnen sind zu zahlenden und damit gleichberechtigten Mitgliedern geworden. 2018 gab es allein im Fußball mehr als 60 neue Sportler. Insgesamt hat die Abteilung das Gefühl die Menschen rücken näher zusammen.

Darüber hinaus bereichern drei Geflüchtete als lizensierte Übungsleiter das Trainerteam und trainieren u.a. die 22-köpfige G-Jugend.

Die Senatorin hatte ein offenes Ohr für die Anliegen der Vereinsvertreter*innen und konnte sehr gut nachvollziehen, welche zeitlichen und formellen Herausforderungen ein Verein hier zu bewältigen hat. Ihre Unterstützung hat sie zugesagt und auch einen Besuch bei einem Punktspiel der 3. Herren.

 

Wir freuen uns. Mehr Wertschätzung und Anerkennung geht nicht.

Danke für diesen Besuch Frau Senatorin!

 

Bremen, den 07. 09.2018

Astrid Touray

Integrationsbeauftragte TSW Fußball